Anthroposophisches Menschenbild und Medizin

Die vier Wesensglieder des Menschen und die Entsprechung der Dreigliederung bei Mensch und Pflanze

(- von Diemut)

(Hauptsächlich aus: Matthias Girke: Innere Medizin)

Kapitel 1: Einführung – Medizin und Menschenbild

In der Anthroposophie spricht man von einer integrativen Medizin als das Medizinmodell. Was aber verbirgt sich hinter diesem Begriff. In der Schulmedizin könnte auch von einer integrativen Medizin gesprochen werden. Hier ist gemeint eine Komplementärmedizin nach einem additiven Prinzip, die besten Methoden zusammen zu zu führen. Inhaltlich ist das aber etwas ganz anderes wie in der anthroposophischen Medizin integrativ gemeint ist,. Hier geht nicht um ein additives Prinzip ,sondern um die Grundlage, die schon auf einem salutogenistischem Menschenbild basiert im Gegensatz de dem pathogenistischem der Schulmedizin.

Heilung in der Anthroposophie bedeutet nicht ein Konzept zur besten Reparatur. Es umfasst den Gedanken der Entwicklung und Möglichkeiten-Ausbildung.

Von der Krankheit ausgesehen gibt es für sie vier Ebenen. Diese werden kurz genannt, doch dann wird deren Hintergrund und grundlegendes Menschenbild im zweiten Kapitel erläutert, um diese vier Krankheitsebenen zu verstehen.

  1. Ebene: Physische Manifestation der Krankheit im Körper

  2. Ebene: Der Krankheitsprozess, zeitliche Einflüsse, und Entwicklungen des Körpers

  3. Ebene: Die seelische Dimension der Krankheit – Hier können Fähigkeiten entwickelt werden

  4. Ebene: Individuelle Dimension der Krankheit – Verwandlungspunkt

Hierzu gehören die vier Seins-Dimensionen, die zugeordnet sich so darstellen:

Der ersten Ebene entspricht der Körper, oder Soma.

Der zweiten Ebene entspricht die Lebendigkeit und die organischen Lebensprozesse

Der dritten Ebene entspricht das seelische Wesen

Der vierten Ebene entspricht dem geistigen Wesen

Und betrachten wir das funktionelle Zusammenleben im Körper dieser Dimensionen, so erhalten wir die funktionelle Dreigliederung, welche m zweiten Kapitel auch genauer erläutert wird.

Kapitel 2: Das Menschenbild

Das Menschenbild der Anthroposophie umfasst vier Seins-Dimensionen (Wesensglieder) und ihr Zusammenwirken im Körper (funktionelle Dreigliederung). Dieses Bild führt zu zu einem Krankheitsverständnis vom gesamten Wesen des Menschen, nicht nur seines Körpers. Hierauf wird auch die diverse Therapie begründet ,die von der Arzneibehandlung über Physiotherapie und Heileurythmie bis zu künstlerischen Behandlung geht.

Das Erfahren der vier Wesensglieder:

Schaut man seinen Gegenüber an, so erscheint uns sein physischer Leib, wie in der Gegenwart ist. Hier tritt das physische Wesensglied in Erscheinung.

Wenn man den Gegenüber nicht nur in der Gegenwart sieht, sondern seinen zeitlichen Prozess mit einbezieht, die Veränderung seines Körpers über die Jahre, dann wird daran die organische Organisation, der ätherische Leib deutlich. Allerdings ist dieser schon nicht mehr als direkte Stofflichkeit sichtbar, sondern nur sein Ausdruck in Form stetiger Veränderung des menschlichen Körpers.

Und schaut man auf die Mimik seines Gegenübers so kann sein Seelenleben sichtbar werden. Das ist Ausdruck vom astralischen Wesensglied.Auch hier ist der astralische Leib nicht stofflich sichtbar, aber man kann ihn im Ausdruck des Seelenlebens erahnen.

Als letztes Wesensglied offenbart sich die ICH-Organisation. Diese kann man manchmal im Blick des anderen erhaschen, wenn es feurig heraus blitzt oder „ er kaum Ausdruck in den Augen hat“.

Wie zu bemerken war, sind die drei letzten Wesensglieder nicht mehr direkte stoffliche Leiber sichtbar für das Auge. Aber jedes Auge kann den Ausdruck für die dahinterstehenden Dimensionen sehen. Sie sind alle nicht statisch und bedürfen einer keimhaften Beschreibung, um sie umfassend zu entwickeln.

Aus den Anforderungen der verschiedenen Wahrnehmung der Wesenglieder wird auch evident, dass jede Dimension einen eigenen Erkenntniszugang, eine eigene Erkenntnismethode braucht. Gleich werden die vier Erkenntniszugänge jeder Ebene geschildert.

Folgende Erkenntnismethode ist die schulmedizinische, normale“: Kausalanalytisch wird wahrgenommenes getrennt Das ist gegenständliches Erkennen ,hat aber zur Folge ,dass es das Lebendige, das Leben ausschließt, so lange trennt, bis quasi nichts mehr übrig ist. Sie reicht aus für das erkennen der ersten Ebene, des physischen, es bleibt aber auch das Leben weg dividiert.

Zur Erkenntnis vom Lebendigen, der zweiten Wesensdimension, braucht es also nicht nur augenblickliche Zustandsbeschreibung (Der Stuhl besteht aus Holz und ist braun), sondern zeitliche Zustandsveränderung. Diese erfordert wiederum denkende Tätigkeit, da die Zeitliche Veränderung im gegenständlichen Erkennen nicht sichtbar wird. Und diese denkende Tätigkeit gibt dem Erkennen den Sinn, so, wie der ganze Satz aus einzelnen Wörtern einen Sinn zaubert.

Dieses Erkennen nennt Steiner gestaltartige Erkenntnis.

Dieser liegt das Gestaltungsprinzip zugrunde, nach welchen dann ein Gesicht sich formt, wie es sich formt.Die Schulmedizin vergisst hier das Staunen über solch koordinierten Wachstumsprozesse im Körper. Die Steigerung der gestaltartigen Erkenntnis auf höherer Ebene ist das imaginative Denken. Hier ist dem begrifflichen Denken die Wahrnehmungsqualität hinzugefügt.

Das seelische Wesen, die dritte Dimension, entzieht sich aber wie gesagt der stofflichen Erkenntnis, der gegenständlichen Erkenntnis. Die Mimik ist als solche nicht auffindbar im Körper ,sondern kann als Ausdruck gesehen werden für seelische Bewegungen, und insofern wird dann die seelische Ebene durch ihr „Sprachrohr“, die Mimik, sichtbar.

Der Körper wird zur Sprache der Seele. Hier liegt ein sinnhaftes Erkennen vor. Sonst versteht man es nicht. Dies ist auch therapeutisch interessant zu betrachten. Die Formsprache des Gesichts, die Physiologie der Bewegung und was sie aussagt, wenn man die Perspektive einnimmt, dass sie Ausdruck von seelischen Bewegungen sind.

In der vierten Dimension, wenn wir den anderen in die Augen schauen und manchmal sein Wesen darin erhaschen, uns „ein Licht aufgeht“, dann verliert sich Unterschied zwischen Erkennenden und Objekt und und wir sehen die wahre Gestalt“ sehen wahr und falsch direkt einsehbar. Das ist die wesenhafte Erkenntnis.

So kann ein Bild entstehen von den Wesensgliedern, ihrer zugehörigen Erkenntnismethode und, wie vorhin kurz erwähnt ihre zugehörige höhere Erkenntnisform:

Wesensglied: Erkenntnismethode: Höhere Erkenntnisform:

Physischer Leib/Soma gegenständliche Erkenntnis -

(ist äther?)

Organischer Leib gestaltartige Erkenntnis intuitive Erkenntnisform

Ätherischer/seelischer Leib sinnhafte Erkenntnis inspirative Erkenntnisform

Geistig/astralischer Leib wesenhafte Erkenntnis imaginative Erkenntnisform

Die gegenständliche Erkenntnis bringt die äußere Wirklichkeit in ein Subjekt-Objekt Verhältnis, ein sich-gegenüberstehendes Verhältnis. Hier werden die Beobachtungsgegenstände nach ihrem stofflichen Zusammenhang analysiert und getrennt. Eine zergliedernde Methode. Das Leben lässt sich aber so nicht erfassen, da diese gegenständlich-zergliedernde Methode den organischen Zusammenhang auflöst, das Leben damit tötet.(Z.B. Zergliedert man alles bis zu den Stickstoffmolekülen. Im Stickstoffmolekül findet man aber nicht das Leben).

Bei der intuitiven Erkenntnis wird die entgegengesetzte Qualität wirksam. Hier verschmilzt der Erkennende und der Erkenntnisaugenblick und das wesenhafte wird unmittelbar als Ganzes erfahrbar.

Man kann also einen Körper zerschneiden (gegenständlicher Erkenntnis) oder ihn nachplastizieren und so eine Verbindung und ein Gefühl zu dem Körper als Ganzes aufbauen. Dann werden die organismischen Bildekräfte wirksam.

Zusammenwirken können die einzelnen Wesensgleider wunderbar in sprach-musikalisch-plastischen Bildung. Hier wird eine grundlegende Menschenbildung geübt, die das Ich (Sprache), den seelischen Anteil, (Musik), und den organischen Anteil(Plastik) anspricht und ausbildet.

Es wird erkennbar, dass die anthroposophische Medizin sich darum bemüht, die jeweils notwendigen Blickrichtung zu erfassen und sich in ihr den Menschen, seinem Organismus, seinem Ätherleib und Astralleib auf holistische Weise zuzuwenden..So wie die Energie des Körpers auch nicht direkt sichtbar und messbar ist, so verbirgt sich das ätherische und astralische in gesteigerter Form im nicht „sichtbaren“. Und bedarf dieser anderen Erkenntnismethoden. Hier ergibt sich die Frage, wie entwickelt man die Fähigkeit der Wahrnehmung solch „übersinnlicher „ Qualitäten.Dabei handelt es sich nicht um ein additives Wissen, was sich angeeignet werden muss, sondern viel mehr eine Entwicklung des menschlichen Erkennens, die nicht von der Entwicklung des Erkennenden selbst zu trennen ist.

Um wirklich in die jeweilige Perspektive eintauchen zu können, werden nun die einzelnen Leiber genauer betrachtet.

Der physische Leib – Soma

Dieser erscheint sichtbar als Körper des Menschen, es ist die stoff- erfüllte, räumliche Gestalt des Menschen. Die Erscheinung ist uns zugänglich durch Sinneswahrnehmung und Denktätigkeit. Innerhalb der offenbaren Welt ist physischer derjenige ,worin der Mensch der mineralischen der Welt gleicht. Mineralische höchste Ausgestaltung tritt mit dem Tod ein, da sich hier das seelische und geistige aus dem physischen Leib zurückgezogen hat und nur noch das mineralische bleibt.

Der ätherische Leib

Im lebenden Organismus finden wir Bilde-und Lebensprozesse, die im toten Körper nicht mehr wirken, aber nicht stofflich auffindbar, sondern über-stofflicher Natur sind. Diese entwickeln im lebendigen Organismus die Form und Gestalt, die eine Hand nach Verletzungen immer wieder zu der selben Handform bilden lassen. Man bedenke hierbei die vielfältigen und unterschiedlichen Zellen ,die bei dem Prozess beteiligt sind, und trotzdem wird die Hand wieder wie vorher.

Das Phänomen des Todes weist nun auf diejenigen Prozesse, die andauernd während des Lebens den Leib vor dem Zerfall bewahren, die ihm ständige Form und Gestaltung geben, hin. Form ist ein überzelluläres Phänomen. Man denke an die unterschiedlichen Gewebe und Zellen, die eine Hand konstituieren und einem gemeinsamen, übergeordneten Formprinzip folgen. Ähnlich eindrucksvolles gilt für die Wundheilung: Eine Vielzahl von unterschiedlicher Zellen folgt einem gestaltenden Prinzip, das über die Einzelzelle hinausweist.

Gegenwärtig ist man geneigt, Form und Gestalt als Qualitäten, die sich auf das Genom zurückführen lassen, zu interpretieren. Abgesehen von dem noch ungelösten „Rätsel“, wie sich Form genetisch kodiert, wird damit ein philosophiegeschichtliches altes Problem übersehen: Form ,Gestalt, oder abstrakt gesprochen „Information“ sind keine materiellen Entitäten ,so wenig wie der Sinn eines geschriebenen Buches mit der Druckerschwärze und dem Papier identisch ist.Es sind Qualitäten, die auf ein Übersinnliches weisen ,das als Geistiges sich zunächst dem Denken offenbart. Übersinnliche Form, Gestalt und Gesetzmäßigkeit liegen dem Organismus sowohl im großen als auch im Kleinen zugrunde und müssen von der sie ausfüllenden Stofflichkeit unterschieden werden. Auch auf der Ebene der DNA ist diese ordnende Entität zu erkennen, wird allerdings hier oftmals unreflektiert verdinglicht ,indem man die materielle Spur mit dem ihr zugrunde liegenden geistigen Ordnungsprinzip identifiziert. Diese in- materielle, im Wortsinn übersinnliche Gestaltung ist im lebenden Organismus nun nicht fertig und abgeschlossen. Sie konstituieren die ätherische Organisation.

Die embryonale Morphogenese zeigt keine toten, unveränderlichen Gestaltungen, sondern, schaffende Bildeprinzipien, die sich in der Zeit ereignen und die eine im Raum beschreibbare Gestaltung entstehen lassen. In der denkenden Betrachtung der Lebensprozesse, die der Mensch mit der lebende Pflanze gemein hat ,erscheint dieses nicht stoffliche, sondern übersinnliche Prinzip, das in den Gestaltungs- und Bildekräften besteht und Leben genannt werden kann.

Angesichts der mit dem Todesaugenblick einsetzende Verfallsprozess kann ab da die Aufmerksamkeit auf diejenige Organisation fallen, die während des Lebens ständig Verfall und Abbau verhindert hat und dem physischen Körper die übersinnliche Form durch umfassende Bildeprozesse verleiht.Wenn nun auch jenes Verborgene, das im physischen Leibe den Kampf gegen den Zerfall führt, nur für das höhere Schauen sichtbar ist: In seiner Wirkung liegt für die auf das Offenbare sich beschränkende Urteilskraft klar zu tage. Und diese Wirkungen drücken sich in Gestalt und Form aus, in welcher während des Lebens die mineralischen Stoffe und Kräfte des physischen Leibes zusammengefügt sind. Diese Form entschwindet nach und nach und der physische Leib wird ein Teil der übrigen mineralischen Welt ,wenn der Tod eingetreten ist. Die übersinnliche Anschauung aber kann dasjenige als selbstständiges Glied der menschlichen Wesenheit beobachten, was die physischen Stoffe und Kräfte während des Lebens daran hindert ,ihre eigenen Wege zu gehen, welche zur Auflösung des physischen Leibes führen würde. Es sei dieses selbstständige Glied Ätherleib oder Lebensleib genannt. Es soll angewendet werden für dasjenige, was dem höheren Schauen zugänglich ist, und was sich für die Sinnesbeobachtung nur in seiner Wirkung zur Erkennung gibt. Nämlich dadurch ,dass es den im physischen Leib vorhandenen mineralischen Stoffen und Kräften eine bestimmte Form oder Gestalt zu geben vermag.

Die Lebensprozesse im Körper können sich nicht im Mineralischen entfalten, sondern nur in dem Flüssigkeitsorganismus, der sich in die den Lebensprozessen besonders nahe intrazelluläre und extrazelluläre Flüssigkeit differenziert.

Das Ätherische steht als WERDENES dem GEWORDENEN des physischen Leibes gegenüber. Kommt es beispielsweise nach Verletzungen zur Wundheilung, so offenbart sich in dem Heilungsprozess der ätherische Leib.

Die Ätherkräfte sind die Grundlage für das salutogenetische Vermögen des Körpers.

Die Ätherkräfte können sich aber auch aus dem organischen Wirken lösen und sich in die Kräfte des Denkens metamorphosieren.

Der Astralleib:

Der physische Organismus zeigt die gewordenen Form und Gestalt im Raum, die ätherische Organisation ihr Werden und ihre Entwicklung in der Zeit. Eine vollständig neue Dimension wird mit der Bewusstseinsentwicklung, der Empfindungsfähigkeit und der inneren Impulskraft erreicht. Der menschliche Organismus ist nicht nur ein lebender, sondern er wird zur Grundlage des empfindenden Menschen Wesens des Menschen, er offenbart seine Seele. „Dasjenige, was den Menschen immer wieder aus seiner Bewusstlosigkeit weckt, ist im Sinne übersinnlicher Erkenntnis das dritte Glied der menschlichen Wesenheit. Man kann es Astralleib nennen.

Der astralische Leib trägt die seelische Innenwelt des Menschen.

Als Träger der Bewusstseinswelt und des Seelenlebens des Menschen verbindet sich mit ihm eine differenzierte Wirksamkeit im Organismus ,die Qualitäten in den lebenden Organismus prägt.

Veranschaulichung:

Zur Hinführung auf diese übersinnliche Leiblichkeit vergegenwärtige man sich die Augenorganisation vom Auge über den Tractus opticus bis zur Sehrinde.Es ist in diesen Strukturen die physische, in der Raumeswelt erscheinende Leiblichkeit der Organisation des Lichtsinnes anschaubar. Die vorausgegangenen Bildeprozesse und ihre weiterbestehenden, regenerativen Prozesse weisen auf den ätherischen Leib und seine Wirksamkeit in der Zeit hin. Durch keine auf diesen Ebenen beschränkte Untersuchung wird es nun möglich, auf die empfindende Ebene zu kommen. Mit der genauen Analyse der physischen Organisation und ihrer Funktionsabläufe werden zwar differenziertere Einzelheiten beschreibbar, diese dringen allerdings nicht zur Farbempfindung vor, sondern entfernen sich von dieser Seinsschicht der Empfindung viel mehr. Mit den Farb-EMPFINDUNGEN ,die sich im Zusammenhang mit dem Sehsinn offenbaren, wird ein ganz neuer Bereich betreten, der sich qualitativ ganz grundlegend von den vorausgegangenen Wesensgliedern unterscheidet. Dimensionen wie Raum(Maß) Zahl und Gewicht haben für diesen Bereich keine gleichartige Bedeutung und weisen ihn damit als zu einer andere Ordnung gehörig aus.“

Gegenwärtig werden die „subjektiven“ Dimensionen menschlicher Innenwelt lediglich als Epiphänomene neuronaler Funktionen verstanden und ihnen keinen eigentliche Seinsdimension zugewiesen. Diesem „bloß“-Prinzip zufolge handele es sich „bloß“ um unwirkliche Surrogate (Ersatz) der Neurophysiologie. Interessanterweise erhalten die Autoren dieser (Surrogate)-Sichtweise ihre Informationen über die (als objektiv und existent voruasgesetzte) somatische Dimension durch ihre (als unwirkliches Epiphänomen verstandene) subjektive Wahrnehmungswelt durch ein inneres Urteil gefällt.- Ein Widerspruch in sich, auf den Steiner schon in seinem Werk „Die Philosophie der Freiheit“ aufmerksam macht.

Es gibt keinen aus der Wahrnehmungswelt herzuleitenden Gesichtspunkt, der die seelische Welt als unwirklicher ,als die leibliche einordnen ließe.

Vielmehr kommt dieser – ebenso wie den vorangegangenen Wesensgliedern, .eine eigene Seinsdimension zu. Der astralische leib führt den lebendigen Organismus (Somatisches und ätherisches Wesensglied) zur Bewusstseinsentwicklung. Dies geschieht auf der Grundlage von Abbauprozessen (Kapitel 3.2.), die, wenn sie überwiegen, auch zu Krankheit (z.B.Depression) führen.

Der astralische Leib bildet eine Innenwelt eine Innenwelt, die sich der Außenwelt gegenüber abgrenzen kann. Die Beseelung eines Lebewesens zeigt sich in der Beziehung dieser Innenwelt zur Außenwelt und damit in allen Prozessen, die mit der Atmung zu tun haben.Auf die Entwicklung der Atmung – ausgehend von der Kiemenatmung mit ihrer evolutiven Metamorphose zur Lungenatmung, wird im Zusammenhang mit der „Astraliesierung“ eines Lebewesens in Kapitel 6.2.1. eingegangen.

Die astralische Organisation ist mit der Luft verbunden.

Wie der Ätherleib in Verbindung mit dem Flüssigkeitsorganismus steht und beim physischen leib das mineralische, so verbindet sich das Astralische mit dem differenzierten Luftorganismus.Zu diesem gehört nicht nur die rhythmisch geprägte Lungenatmung, sondern auch die Gewebeatmung und die luftartigen Prozesse im Menschen wie die Stickstoffmonoxidbildung. (Kapitel 8)

Das astralleibbegabte Wesen – Und damit außer dem Mensch auch das Tier,- entwickelt Bewegungsfähigkeit.

Beseelte Wesen sind nicht nur zur inneren Bewegung fähig ,sondern auch zur äußeren und verfügen i.A. Über eine Bewegungsorganisation (Muskulatur). Der astralische Leib prägt in diesem Sinne sein „physisches Instrument“ (Körper).Es erstaunt immer wieder, wie die Eiweißsubstanz wirksam in allen vier Wesensgliedern wird. Als kollagene Substanz dient sie dem Aufbau der physischen Leiblichkeit. Als prozessual wirksame Substanz findet sie z.B. in den Enzymen Anschluss an die Wirksamkeit im Ätherischen. Als zur Bewegung befähigte Substanz wird sie als Muskeleiweiß mit seinen Aktin- und Myosinfilamenten durch das astralische Wesen geprägt. Als individuell geprägte Substanz weist sie auf die ICH-Organisation.

Das Ich

Alles in der Welt wahrnehmbare wird letztlich durch das Ich erfahren. So wirklich wie die erfahrene Welt und damit der Umkreis der Menschen ist, so wirklich muss auch dieses Zentrum sein ,das alle Wahrnehmungen macht und erfährt.

, so sind diese Ich-Wesen des Menschen und seine Beziehung zur Welt hinter vielen Schleiern verborgen. Es bedarf einen langen Weg der Selbsterkenntnis, um diese zu durchdringen.

In Anlehnung an Fichte kann die folgende Übung auf dieses innere Wesen des Menschen aufmerksam gemacht werden: Man betrachte einen Gegenstand und präge sich sein äußeres Bild ein. Dann – mit geschlossenen Augen- versuche man diesen Gegenstand lebendig zu erinnern und damit zu denken. Abschließend besinne man sich auf diese Tätigkeit und denke denjenigen, der den Gegenstand gedacht hat!

So schwer es ist, dieser Aufforderung nachkommen und in dieses Allerheiligste der Individualität vorzudringen, so sicher ist ihre Existenz.

Der inneren Erfahrung nach unterliegt das Ich-Wesen weder der Vergänglichkeit, noch der Zeitlichkeit. Wir kennen in unserem Bewusstsein Inhalte, die klar einer Zeitlichkeit unterliegen ,vergänglich sind, und andere, die sich aus dieser herausheben. Mathematische Gesetzmäßigkeiten haben z.B. kein Verfallsdatum, sie zeigen in der inneren Erfahrung keine Merkmale, die sich der Zeitlichkeit unterstellen. Die „unvergänglichen“ Begriffe weisen auf das Wesen der Dinge, das selbst nicht der Zeitlichkeit unterliegt ,sich aber in vergänglichen Dingen als ihre Erscheinung offenbart.

So überdauert das Wesen der Rose ihre vergängliche Erscheinungsform und wird in anderer Gestalt wieder sichtbar. Entsprechend „überdauert“ das Wesen des Menschen seine jeweilige „Erscheinungsform“. Aus diesem Grunde erlebt der ältere Mensch sein inneres Wesen als „viel jünger“, sodass das biologische Alter der leiblichen Erscheinungsform lebhaft mit dem Erleben seines inneren Wesen kontrastiert. Viele unterschiedliche Lebensphasen und und lebensgeschichtliche Erscheinungsformen entstehen und vergehen, das innere Wesen aber folgt nicht deren „Sterben“ sondern als Wesen bestehen und entwickelt sich weiter.

Wir erfahren in unserer Seele Eindrücke, die schnell vorüberziehen und solche, die einen bleibenden Charakter haben. Hätten wir nur dieses immer wieder Vergehende in userer Seele, so 5

Dwäre jeder Eindruck neu, es entstünde kein Ich-Gefühl. Wir hätten zwar Bewusstsein ,aber kein Selbstbewusstsein. Erst durch das in der Erinnerung Bleibende, das Zurückliegendes mit der Gegenwart verbinden kann, dämmert das Gefühl von unserem Ich – Wesen auf.

Nicht das Bleibende als solches wir hier als als „Ich“ bezeichnet, sondern dasjenige, welches das Bleibende erlebt (Wie in „Wahrheit und Wissenschaft“ Steiner den „Setzer“ von etwas als das Ich beschreibt, und nicht das Gesetzte). Damit ist auf das ewig, geistige Wesen des Menschen gewiesen, das in der Biographie seine Spur zeichnet und durch alle Erfahrungen von Freud und Leid Früchte für seine weitere Entwicklung gewinnt. Auch der Weg durch die Erkrankungen dient dieser Entwicklung der Individualität. Krankheiten, besonders langwierige, sind Lehrjahre der Lebenskunst und der Gemütsbildung. Man sie durch tägliche Bemerkung (Aufmerksamkeit) zu benützen suchen. Ist denn das Leben des gebildeten Menschen eine beständige Aufforderung zum Lernen?…

Das Ideal einer vollkommenen Gesundheit ist bloß wissenschaftlich interessant. Krankheit gehört zur Individualisierung.

Das Ich-Wesen des Menschen ist auf Entwicklung angelegt.

Bereits das alltägliche Leben verdeutlicht eindrucksvoll diesen Entwicklungsgedanken. Wie wenig geschieht aus der Aktivität der Persönlichkeit und wie viele der Tätigkeiten sind durch andere Einflüsse „fremdbestimmt“? Konzentrationsschwäche im Denken die Abhängigkeit der Lebensverfassung z.B. depressiven Gefühlstönungen und Stimmungen und schließlich die Willensschwäche, die nicht von dem Wünschen zum Wollen kommt, weisen auf eingeschränkte und gefährdete Wirksamkeit des Ich-Wesens. Das Ich steht im Austausch mit den verschiedenen Dynamiken der Seele und des Leibes, die es „verdunkeln“ können, sodass „eigentliche“ Wesen des Menschen kaum noch erkennbar ist. Es Bedarf einer inneren Entwicklung
und Bildung von Fähigkeiten, um diese Wirksamkeit des Ich zur Entfaltung zu bringen. Selbsterkenntnis bedeutet hier nicht sie grübelnde Versenkung in das eigene Wesen, sondern vielmehr seine andauernde Entwicklung, um immer mehr „Mensch“ zu werden.

Für eine anthro. Medizin ist diese Entwicklung untrennbar mit den wiederholenden Erdenleben verbunden. Durch Durch diese reift die Individualität und findet im Zusammenwirken mit den anderen Menschen ihr Schicksal. Demzufolge liegt der mitteleuropäischen Auffassung der verschiedenen Erdenleben nicht der Erlösungsgedanke, sondern der Entwicklungsgedanke zugrunde.Die Herausforderung an den Arzt besteht darin, sich diesem Gedanken erkenntnismäßig zu nähern, um ihn von einem „hypothetischen“ zu einem möglichen werden zu lassen. Im weiteren Umgang kann dann aus einem zunächst theoretisch erfassten Inhalt eine tief begründete Lebensüberzeugung werden. Man wird erstaunt sein, wieviele Patienten nicht nur von nah – todlichen Erlebnissen berichten, sondern auch Erfahrungen schildern, die durch den Gedanken der wiederholten Erdenleben ihre entscheidende Beleuchtung erfahren. (Dieser fand Gedanke fand im Kirchenchristentum kein Platz).

Benjamin Franklin:

Hier ruht….als Speise für die Würmer, gleich eines Buchekels eines alten Buches, aus dem der Inhalt herausgenommen und der seiner Inschrift und Vergoldung beraubt worden ist. Doch wird das Werk selbst nicht verloren sein, sondern dermal einst wieder erscheinen in einer neueren, schöneren Ausgabe, durchgesehen und verbessert von dem Verfasser.

Einerseits ist das Ich als geistiges Wesen des Menschen unabhängig von seinem leiblichen Instrument. Andererseits kann es dieses „benutzen“ und sich mit ihm verbinden. Die Verbindung des Ich mit dem Leib geschieht über die Wärme. Eine erfrorene Hand wird als fremd und nicht zum Organismus gehörend erlebt. Mit der einziehenden Wärme verbindet sich die Individualität des Menschen mit dem Leib. Insofern entsteht in der Differenzierung des Wärmeorganismus ein Bild vom Wirken des Ich. Der tägliche Inkarnations- und Exkarnationsprozess ,der sich mit dem Einschlafen und Erwachen vollzieht, bildet sich ab in der circadianen Rhythmik (24- std. Biorhythmus) der Kerntemperatur. (37 Grad ).

Das Ich des Menschen ist mir der Wärme verbunden.

Es gibt nun nicht nur die leibliche Wärme, sondern auch eine seelische Wärme. Im seelischen weist diese Wärmequalität ebenso auf eine Ich-Präsenz des Menschen. Aber auch die Begeisterungswärme, die bereits durch diese Beziehung auf einen geistnahen Wärmeursprung hinweist (geistige Wärme) kann die Wirksamkeit des Ich begleiten Die mit dem Ich innerlich verbundene Willensprozesse, ohne die ein Ich nicht denkbar ist, sind ihrem Wesen nach Wärmeprozesse.

Die Wärme verbindet das leibliche Sein mit dem Geistigen. Sie bildet die Brücke zwischen der Stofflichkeit und dem übersnnlichen Wesen des Menschen. (Wärme selbst: spürbar (stoff-nahe Verbindung, aber nicht sicht- und greifbare, sondern gesitnahe Qualität).

Ich Organisation: Individualität/Geist Selbstbewusstsein, Wärme

selbstbestimmtesErleben/Handeln

Astralische Seele: Bewusstseinsentwicklung,

Organisation Empfindungsfähigkeit,

Bewegung ,abbauendeStoffwechselprozesse Luft

Ätherisches:  Bilde-und Wachstum,Regeneration Flüssigkeit

Organisation Lebensprozesse Gesunden,salutogenetisches

Vermögen, aufbauendeStoffwechselprozesse

Physischer Körper: Gestalt Räumliche Gestalt Festes

Organisation Mineralisches

                                                                         http://www.osteopathie-praxis.de/media/Seinsb.jpg

Die Bezeichnung „Organisation“ bezieht sich auf die leiborientierte Wirksamkeit der Wesensglieder. Wie sich das Licht in dem Auge eine Organisation schafft, die durch sein Wesen und siene Gesetzmäßigkeit gestaltet ist, so prägt das Ich-Wesen den Menschen als seiner wesenhaften Entelechie (Selbst-Sinn) und deren leiborientierten Wirksamkeit (Ich-Organisation) unterschieden werden. Entsprechendes gilt für alle Wesensglieder.

Das Wirken der Wesensglieder in der Krankheit:

In den verschiedenen Erkrankungen kann das Wirken der Wesensglieder anschaubar werden. Wenn beispielsweise im Rahmen eines Gallensteinleidens Konkremente entstehen oder Verkalkungen in Zusammenhang einer schmerzhaften Schulter-steife röntgenologisch nachgewiesen werden, so dominiert physische Substanz im regulären Wirken der Lebensprozesse. Substanzen ordnen sich nicht mehr dem Funktionszusammenhang des menschlichen Organismus ein ,sondern folgen ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten.

Krankheit erscheint als ein Vorgang, der Prozesse der außermenschlichen Natur im Menschen stattfinden lässt. Heilung wäre demzufolge ein wieder „In-das-Menschliche-verwandeln“ derjenigen Bereiche des Organismus ,die in der Gefahr stehen „Natur“ zu werden.

Viele Skleroseprozesse führen zu einem Überwiegen des physischen Leibes ,der in seiner zunehmenden Erstarrung nicht mehr von den verwandelnden Lebenskräften ergriffen werden kann und damit therapeutischer Unterstützung bedarf.

Aber auch die Ebene der Lebenskräfte der ätherischen Organisation, kann sich in krankhafter Weise entwickeln und nicht mehr ausreichend durch die urbildhaften Gesetzmäßigkeiten gelenkt erscheinen, die mit dem astralischen Leib in Beziehung stehen.Wenn sie in einer ehedem gesunden Colonschleimhaut ein Polyp bildet ,werden Kräfte wirksam ,die nicht mehr ausreichend durch die hier physiologische Gesetzmäßigkeit und Struktur geprägt werden ,sondern sich von ihr entfernt. Die histologische Gestalt eines tubulären oder villösen Adenoms offenbart eindrucksvoll andere Formprinzipien, bis schließlich im Rahmen zunehmender Dyslapsie und Entdifferenzierung, die formenden Qualitäten immer mehr verschwinden lässt und das sich aus dem Gesamtzusammenhang isolierende Prizip überwiegt. Das Karzinom ,das gelegentlich als „Katastrophe der Form“ charakterisiert worden sit, scheint in seiner zunehmender Entdifferenzierung von seinem formenden Urbild zu entfernen um andere Gesetzmäßigkeiten zu verwirklichen.

Gegenwärtig ist man angesichts der „Entschlüsselung“ des menschlichen Genoms geneigt, die gestaltenden Gesetzmäßigkeiten mit der genomischen Ebene zu identifizieren. Dieser Versuch der „Erklärung“ kann letztlich keine befriedigende Antwort geben und verschiebt das Problem nur von der Makro-auf die Mikroebene. Auch hier stellt die die Frage in gleicher Weise nach der ordnenden Gesetzmäßigkeit, die als geistiger Inhalt im Genom zu Schriftzug wird. (Wissenschaft kann Bausteine, aber nicht aus Bauplan erklären)Stofflich Gedachtes ist nicht identisch mit jenen Wirklichkeiten, die sich – der Sinneserfahrung nicht zugänglich – als geistige Gesetzmäßigkeiten und „Urbilder“ in den Lebensvorgängen verwirklichen und in der Lebensgestalt anschaubar werden.

Auch der astralische Leib kann sich von seinem physiologischen Wirken entfernen. In der Hyperthyrose erscheint eine unruhige, zum Wachen drängende astralische Dynamik, der nicht mehr ausreichend durch das Ich-Wesen gelenkt werden kann. Das Wachbewusstsein ist im Gegensatz zum aufbauenden, regenerativen Schlaf durch Abbauprozesse charakterisiert und kann in der der Vereinseitigung zu Krankheit führen. Damit wird auf einen grundlegenden Zusammenhang gewiesen, der einer großen Gruppe von Erkrankungen zugrunde liegt.

In der Geist – und Seelenfähigkeit liegen die Ursachen das Erkranken der Menschen.

Das Ich des Menschen kennt keine Krankheit. Als ein auf Entwicklung angelegtes Wesen erwirbt es im Krankheitsschicksal neue Fähigkeiten, die es als Frucht der Erkrankung gewinnt. Insbesondere ist es bei psychiatrischen Erkrankungen von großer Bedeutung, sich diesen Gesichtspunkt immer wieder vor Augen zu führen. Das geistige Wesen des Menschen kann „behindert“, umnachtet, verdunkelt werden, aber niemals von Krankheitsprozessen ergriffen oder zerstört werden.

Wie die Sonne an nebeligen Tagen nicht sichtbar ist, so kann das Ich des Menschen in der psychiatrischen Erkrankung, bei demenziellen Erkrankungen oder Durchgangssyndromen nebelartig verschleiert sein und dadurch wie unsichtbar werden. Man spricht in diesem Zusammenhang in nicht sachgemäßer Weise gelegentlich von „Wesensveränderung“ oder „Persönlichkeitsstörung“. Diese Bezeichnungen beziehen sich nur auf der veränderte Offenbarung des Menschen, nicht auf sein eigentliches geistiges Wesen. Der Begriff „ Behinderung“ trifft diesen Sachverhalt besser, indem er etwas voraussetzt ,das behindert werden kann und das seinem eigentlichen Wesen nach gesund ist.

Im menschlichen Organismus stehen die katabolen Stoffwechselprozessen den anabolen gegenüber:

Während die abbauenden Prozesse zum Funktionsstoffwechsel gehören, und mit der Tagesaktivität des seelisch-geistigen Wesens verbunden sind, stehen die anabolen Stoffwechselprozesse mit dem Erkaltungs- und Regenerationsstoffwechsel in Beziehung, der sich mit den Aufbauprozessen während des Schlafs und der Nacht verbindet.

Dem Wachen und Schlafen liegt eine unterschiedliche Wirkungsweise der Wesensglieder zugrunde. Während des Wachens ist das geistig-seelische Wesen mit dem Organismus verbunden, während des Schlafens ist es von ihm getrennt. Mit jedem Erwachen verbinden sich Seele und Geist erneut mit ihrem leiblichen Instrument und tragen zu Erquickung bei, die ein gesunder Schlaf entstehen lässt.

Der Dreigliedrige Mensch und seine Entsprechung in der Pflanze:

(Aus: W.Pelikan. Heilpflanzenkunde)

der Blattprozess und das rhythmische System:

Die Urbeziehung spricht sich sichtbar vom Blatt heraus aus. Hier sieht die Atmung der beiden und die ihr eigensten Farbstoffe(Chlorophyll und Hämatin).Das Blattwerk, rhythmisch in Knoten aufgebaut, stellt sich als Mittelglied der pflanzlichen Ganzheit dar.Ihm entspricht beim Menschen der mittlere, rhythmische Teil um die Atmung um die Wirbelsäule mit ihrer rhythmischen Gliederung herum. Rhythmisch gemäß den Tages-und Nachtzeiten geschieht auch die Atmung bei der Pflanze. Sie ist der polare Rhythmus zur Menschenatmung. Bei dem einen wird Kohlensäure entnommen ,Kohlenstoff gebildet (Verleiblichung der Pflanze)und dabei Sauerstoff ausgeschieden. (Pflanze). Beim anderen wird Sauerstoff aufgenommen, der Verdichtungsprozess zu Kohlenstoff wird bekämpft(Erhaltung der Bewegungsfähigkeit) und es wird Kohlensäure abgegeben. (Mensch).

Beide Rhythmen spielen zwischen Flüssigem und Festem, aber in umgekehrtem Sinne. Der Lungenhohlraum mit seinen Verästellungen ist der ideelle Baum ,der wie ein echter Baum Kohlenstoff in sich aufnimmt und Sauerstoff an seine Umgebung, hier die menschliche Innenwelt abgibt. Das ideal Bild für die Beziehung zwischen Mensch und Pflanze.

Blätter – Heilmittel finden oft entsprechende Anwendung für Atmung, Brust, und Blutkreislauf.

Chlorophyll regt die menschliche Blutbildung an und Eisen (unser blutwichtigstes Mittel ) ist wichtig für die Bildung des Chlorophyll bei der Pflanze. So sieht man wieder die polare Beziehung der beiden Teile.

Der Wurzel-Prozess und das Nerven-Sinnes-System:

Durch die Wurzel gehört die Pflanze der Erde und ihrem Kraftbereich an und sie setzt sich mit der mineralischen, unbelebten Welt unter ihr auseinander.Sie ist in der Hinsicht ihrer „Sinne“ erdenempfindlich ,so wie Blüten und Blätter „kosmosempfindlich“ sind. (Schwere Sinnesorgane Statolithen). Die Wurzel ist in wahrnehmenden Kontakt mit ihrer Boden-Umgebung.- So wie das menschliche Haupt durch seine Sinnesorgane mit seiner physischen Umwelt in Kontakt tritt.

Das von der Wurzel in der Umgebung wahrgenommene ergreift die Wurzel durch aktives Hineinwachsen und wählt aus, was sie von der Erdenstofflichkeit in sich aufnimmt und ein für jede Pflanzenart individuelle Salzkomposition synthetisiert.(Die Ascheanalyse gibt da von toten Abdruck wieder). Dies Ganze ist ein stoffliches Analogon zu der Zusammenfassung der Sinnestätigkeit und ihrer Verarbeitung im Gehirn und durch das Nervensystem.

Salze und Wasser werden in der Wurzel vitalisiert, aus der Schwere und dem Erdengeschehen herausgehoben und dann der eigenen Pflanzenorganisation übergeben. Durch die aufgenommenen Salzprozesse geht ein Mineralisierungsvorgang durch die ganze Pflanze – er durchdringt alle ihre Lebensprozesse und macht sie dadurch erst zu einem rechten Erdenwesen. Vom menschlichen Haupt gehen auch Verfestigungsprozesse und Mineralisierungsprozesse aus. Das Haupt ist der meist verhärtete, mineralisierte (verkalkte) Teil unseres Leibes.

Jedoch ist bei diesen Analogien Wurzel und menschliches Haupt auf die Gegensätzlichkeit zu achten. Das Haupt und das in ihm schwimmende, höchst organisierte Gehirn heben sich aus den Schwereprozessen heraus. Die Wurzel gliedert sich in sie ein. Die Wurzel jedoch eintreißt das von ihr Aufgenommene der Schwere, belebt das Tote, setzt dem toten Mineral höchste Vitalität des Pflanzlichen entgegen und übergibt es den Kräftewirkungen der „Leichte“.

Die Wurzel ist das vitalste Organ der Pflanze. Im Haupte dagegen werden die Vitalprozesse in kunstvoller Art am stärksten abgedämpft ,um die mineralischen Prozesse, die zuerst in die menschlichen Vitalität aufgenommen worden sind, in die Menschenform zu zwingen.

Diese Menschenform wird sogar in einem Kalkskelett zur Erscheinung gebracht. Diese Form (Skelett) wird der Gestalt des unbelebten Minerals als ihr höchster Gegensatz entgegengestellt. Das Skelett ist „menschliches Mineral“.

Dergestalt kann man im Haupt und im Nerven-Sinnes-Gebiet eine menschliche Gegenprojektion der Wurzelprozesse sehen. Zahlreiche Wurzel-Drogen mit ihrer ausgeprägten Wirkung auf Kopf und Nerven veranschaulichen dies.

Der Blüten-Frucht-Prozess und das Stoffwechselsystem:

Hier steigen wir zu einem Bereich höchster Gestaltung auf.Nicht ein Blatt ,.sondern eine Blattvielfalt in ihrer Zusammenfassung erscheint uns. Hier wird das rein pflanzliche von einem höheren Bildeprinzip benutzt. Die grüne Farbe und damit die Assimilationsfähigkeit geht verloren.

Der strenge ,spiralige Rhythmus nach oben des Blattwerks wird aufgehalten und zur Kreisbewegung umgewandelt. Das zeitliche Nacheinander wird zu einem räumlichen nebeneinander. Während das Blatt als einzigen Raum Außenraum hat erschließt sich die Blüte nun durch ihre sphärische Krümmung einen Innenraum.( Eigentlich erst eine Eigenschaft des Astralischen und der Tierwelt, was hier gerade in die Blüte hineinragt.) Es wird der Fruchtknoten umhüllt und nun wird Farbe, Duft, Wärme, Nektar und Blütenstaub „ausgeatmet“. Aus der Luftregion oder durch tierische Aktivität herangetragener Blütenstaub wird „eingeatmet“. Mit der Samenbildung wird der Innenraum sogar noch mit Innerstofflichkeit eigens ausgefüllt. Das Weltenaußen ist ein Inneres geworden, bis in die Stofflichkeit hinein. Die Bildung dieser Stofflichkeit erfolgt unter starker äußerer Wärmewirkung, in der Blüte mancher Pflanzen sogar zu gewissen Eigenwärme führt.

Schon die Beziehung zur Fortpflanzung fordern, die oberen Pflanzenorgane den Organen des menschlichen Unterleibs zuzuordnen. Dies gilt aber viel umfassender für die ganze Stoffwechselregion. Die Pflanze ist ein weltoffenes Wesen. Das Blatt ist ideell eine Tangentialfläche an eine unendlich große Sphäre, die zu ihm dazu gehört. Aus dieser Sphäre strahlen die die Tätigkeiten und Einwirkungen, welche die pflanzlichen Stoffwechselprozesse entweder bedingen oder mindestens beeinflussen und ordnen.

Diese Tätigkeiten verleiben sich in der Pflanze zwar ein, ihre Impulszentren bleiben aber draußen im Weltall. Der Mensch jedoch hat in der Welt seiner inneren Organe diese Impulszentren selbst nach innen genommen. Leber, Niere, Herz, Galle usw. üben im Zusammenwirken mit der menschlichen Gesamtwesenheit Tätigkeiten aus, die die Pflanze nur in Zusammenarbeit mit dem äußeren Weltall ausführen kann.(Kohlehydratauf-und abbau folgt z.B. nach den Sonnen-Erdenrythmus, Tag Nacht-Jahreszeiten ,aber im Menschen folgt er den Willensimpulsen ,die dann das Gliedmaßensystem betätigen.

So erscheint vom Blatt gegen die Blüten-Frucht-Samenbildung die spezifische Stoffwechseltätigkeit als für jede Pflanze eigentümliche Stoffbildung. Diese geht dann über in die Naturreiche, die über der Pflanze stehen als deren Ernährung. Die Blütenbildung zeigt dies mehr gestalthaft, die Fruchtbildung mehr Stoffhaft. Durch die Blütenbildung und mit ihrem Vermögen der Bildung eines Innenraumes wirkt wesenhaftes und verwandtes vom Tier und Mensch in die Pflanze hinein. Sie werden hereingenommen, in die sonst vegetativen (wuchernden) Pflanzenprozesse, um die Blütengestalt entstehen zu lassen. Die Fruchtbildung verlässt noch stärker die pflanzlichen Bildeprinzipien und Blattgestalt und geht als Ernährungsstoff in Gestalt und Beweglichkeit des Stoffwechsel-Gliedmaßen-Systems des Menschen unmittelbar über.

Die Region oberhalb des Blattes ist also unterhalb des rhythmischen Systems im Menschen zu suchen. Die Wirkung des Blütenhaften im Stoffwechselgebiet unterstreicht diese Beziehung.

Das Ich ist nicht in dem Tier hinein – inkarniert, nicht Kern jedes einzelnen Tieres, aber es ist der gesamten Tierwesenheit als Gruppen-Ich in der geistigen Welt eigen. Es wird nie in das einzelne Tier einziehen, doch in der geistigen Welt vorliegend ist es da und wirksam. So verhält es sich auch mit den nicht inkarnierten seelisch-geistigen (Astral – und Ich-Organisation) Wesensgliedern bei der Pflanze und dem ätherisch-astral-ich-haften Wesensgliedern des Minerals. Diese da geistig seiende und mit der den jeweiligen Naturreichen verbundene Wirksamkeit der jeder vier Wesensglieder in allen 3 Naturreichen veranschaulicht auch, warum Mineralisches, Pflanzliches und Tierisches trotzdem in alle Konstitutionen und Wesensglieder des Menschen hinein wirksam sind.

Die Verleiblichung der Vierwesensglieder in den vier Naturreichen:

Das Mineral findet im Festen seinen reinsten Wesensausdruck. Die pflanze, mit dem Ätherleib begabt, braucht für die Ausprägung des Ätherleib das flüssige, das lebendige, das sich stets verändernde, Festes ist nur, im den Flüssigen Raum zu geben, und verholzt, fest ist es nur da, wo die Pflanze Leben zurückgenommen hat. Das gasförmig, luftige zieht mit Atmung ein, und so wie es stürmisch still, zusammenziehend, ausdehnend sein kann, ist es das Seelenleben ,das damit einzieht. Die niederen Tiere, die noch die Luft über das Wasser aufnehmen, und die Insekten, die Insekten(die auch noch so nah am ätherischen sind durch Bestäubung der Pflanzen) haben den astralleib weniger verinnerlicht, sich einverseelt, als die Säugetiere, die schon den ganzen Kosmos nach innen nehmen. Doch die Pflanze kann sich noch kein Wärmehaushalt und Luft selbst geben, (Astral-Ich-Organisation) und im Gegensatz zum Tier hat der Mensch die Wärme, das Feuer, selbst in die Hand bekommen und hebt sich damit aus den Bedingungen, (Klimazonen etc.) der anderen drei Naturreiche heraus, kann überall leben. Das stärkste ihm eigene Feuer ist das Bgeisterungsfeuer, mit dem er seinen Willen entzünden kann.

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