Alter: 22 Jahre
Schuhgröße: 44
Tätigkeit: freier Wanderstudent
Kurzbeschreibung: Grübelmonster
Beweggründe: Warum Uniexperiment?/Warum diese Webseite?
Studieninhalt:
Fahrradbus
Wir haben den Fahrradbus gebaut. Hier kommst du zum Bericht: Die Entdeckung der Langsamkeit
Und hier zu der Facebookseite, wo es noch mehr Infos und Bilder gibt. (geht auch ohne Facebook)
Jetzt gibt es noch einiges zu perfektionieren und an den vielen, vielen Ideen weiter zu arbeiten.
Wandersemester 2015 / Zentrum für Wanderpädagogik
Zum Sommersemester will ich gemeinsam mit einer Gruppe von (Lehramts-) Studenten und Schülern vier Monate lang durch Land wandern und so neue Bildungswege ausprobieren und entwickeln. Wir werden uns intensiv mit verschiedenen Themen auseinandersetzten, miteinander und voneinander lernen, Projekte besuchen und erfahrenes Wissen weitertragen.
Dieses Projekt wollen wir gemeinsam mit anderen Gruppen verwirklich, die ebenfalls auf unterschiedliche Weise Wandern und Lernen verbinden und so ein Netzwerk aufbauen, das verschiedene Formen des Wanderlernens ermöglicht.
Zur Homepage und zum aktuellen Konzept
Funkenflug
Funkenflug ist eine Schüler und Studenten Bewegung, die mehr Sinnhaftigkeit ins Bildungssystem bringt. Dazu wandern z.B. Menschen aus ganz Deutschland einmal im Jahr nach Berlin, erfahren eine völlig andere Form von Bildung, besuchen Schulen, Unis, Unternehmen und entwickeln Projekte, um die Welt zu verbessern.
Hier helfe und arbeite ich bei vielen Dingen mit: z.B. Internetseite, Treffen organisieren, verschiedene Projekte. Lauf organisieren, Öffentlichkeitsarbeit, Funkenflug Festival
Foodsharing Stuttgart
Foodsharing ist eine Initiative, die sich dafür einsetzt, dass weniger Lebensmittel weggeworfen werden. In diesem Sinne holen wir mehrmals die Woche von verschiedenen Unternehmen Lebensmittel, die sonst weggeworfen würden, ab, verteilen sie an andere und nutzten sie für den eigenen Verbrauch.
Pädagogisch-Therapeutische Ausbildung
In meinem Bemühen zu Verstehen, was ein guter Lehrer oder Pädagoge für Qualifikationen braucht, bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass vor allem die Erkenntnisse aus Psychotherapie und anderen Therapieformen eine wesentliche Rolle in der Pädagogik spielen sollten. Auf der anderen Seite braucht es in einer Zeit, in der nicht mehr nur einzelne Menschen an starken neurosen leiden, sondern zunehmend eine ganze Gesellschaft an einem oder mehreren, noch viel zu wenig erforschten, Leiden krankt ( Depression, gefühlte Sinnlosigkeit, Paradoxie der Zerstörung der Lebensgrundlagen trotz bessern Wissens), braucht es neue Therapie- und Heilmethoden, die sich weniger auf den einzelnen Kranken, sondern eher auf Gruppen oder vielleicht sogar die ganze Gesellschaft richten sollten. Hier ist Pädagogik und Bildung der augenscheinlichste Ansatzpunkt. Ich bin also der Überzeugung, das sich Pädagogik und und Therapie viel stärker miteinander verbinden sollten. Ich lese also verschiedene Bücher und Texte zu Therapieformen, mache ab November eine zweijährige Grundausbildung in Themenzentrierter Interaktion und werde im Frühjahr ein einmonatiges Praktikum bei einem Lehrer machen, der sehr stark pädagogisch-therapeutisch arbeitet.
Studien zur Geschichte der Gegenwart
Ich möchte verstehen, woran unsere Gesellschaft wirklich krankt und was ihre Stärken, Hoffnungen und Träume sind. Was sind typische, häufig vorkommende Neurosen, Charakterorientierungen, Ängste und Grundgefühle, mit denen unsere Generation aufgewachsen ist? Wo kollabieren diese Gefühle und Weltansichten mit den Gefühlen und Vorstellung der vorherigen Generationen? Was sind die Träume und Hoffnungen, woran glauben die Menschen? Interpretiere ich meine Gefühlslage in andere? Haben Menschen außerhalb meiner Blase ganz andere Gefühle und Träume? Was ist dran? Was will werden? Warum tun die Menschen, was sie tun? Wo kann man ansetzten, wenn man wirksam sein will? Ich versuche also den Zeitgeist zu verstehen, in dem Glaube daran, dass Bewusstsein per se heilsam sein kann. Nicht nur individuell sondern auch gesellschaftlich. Das also Psychologie und Ethik untrennbar miteinander verknüpft sind. Und da der Mensch ein sozial geprägtes Lebewesen ist, ist auch die Psychologie mit der Soziologie verbunden, die wiederum natürlich die Geschichtswissenschaften braucht. Auf der einen Seite lese ich also philosophische/psychologische/soziologische/geschichtliche Bücher und Texte und versuche daraus den Zeitgeist zu verstehen.
Auf der anderen Seite, gehe ich in die Welt und führe (vor allem während der Wanderzeit) Gespräche mit den Leuten, die mir begegnen, in dem ich zuerst versuche alles Vorwissen und Interpretationen auszuklammern. Ich stelle die oben genannten Fragen und noch viele mehr. In einem zweiten Schritt verbinde ich das Gehörte mit meinem Vorwissen und Theorien. Ich versuche meine Gedanken und Theorien, meinem Gegenüber darzustellen und frage nach offener Kritik.
Ich glaube, dass ich hier prinzipiell eine ziemlich gute Form des “praktische-Philosophie-Studiums” entdeckt habe: Bücher von großen Denkern lesen (geschichtliches, soziologisches, philosophisch-logisches Vorwissen), durch das Land wandern (wirkliche aktuelle Lebensrealität wahrnehmen), eigene Theorien entwickeln und diese im direkten Kontakt mit den Menschen prüfen.
Bisheriger Studienverlauf:
(kommt bald)
Vom 1. Mai bis Ende September war ich als Wanderstudent in Deutschland unterwegs und habe erprobt wie sich Wandern und Lernen verbinden lassen.
Ablauf:
1. – 14. Mai: Funkenflug, von Freiburg bis Stuttgart, Schulen besuchen, Wünsche sammeln, spontane Straßen Aktionen
- Video zur Wanderphilosophie
- Crowdfunding Video
15. – 29. Mai: Funkenflug Studiengruppe, von Stuttgart bis Bamberg, tägliche Lernpausen, Beschäftigung mit individuellen Themen
- Text zur Schulkritik (in dieser Zeit entstanden)
- Text über das Landstreichlertum (in dieser Zeit entstanden)
1. – 23. Juni: Funkenflug, von Bamberg bis Berlin, Schulen besuchen, Wünsche sammeln, spontane Straßen Aktionen
23. – 29. Juni: Funkenflugwoche in Berlin, Zusammentreffen mit anderen Gruppen, Erfahrungsaustausch, Projektentwicklung
29. Juni – 11. Juli: Individuelles Wanderstudium, Berlin – Ostsee, Themen: Texte zur Gestalttherapie, Ruth Cohn: Von der Psychoanalyse zur themenzentrierten Interaktion
11. – 16. Juli: Workshopfestival der Bildungsagenten in Illmenau: Mit anderen Freiwilligen gestalten wir drei Workshoptage für die 11. Klassen einer Schule
- zum Bericht
17. – 20. Juli: Sandalenworkshop in Schwäbisch Gemünd
- Die Sandalen (Bild)
20. Juli – 4. August: Individuelles Wanderstudium, Stuttgart – Göttingen, Themen; Erich Fromm: Psychologie und Ethik, Ruth Cohn: Gelebte Geschichte der Psychoanalyse
4. – 17. August: Sommercamp Funkenflug, Göttingen, Arbeitkreise und Workshops zu verschieden Themen und Projekten, z.B. Filmschneideworkshop, Tomas Pocke´s Gerechtigkeitsphilosophie, Würde, “Sinn des Lebens”- Vortrag, Funkenflug Internetseite
18. – 25. August: Individuelles Wanderstudium, Göttingen- Seesen, in kleiner Gruppe, Beginn mit neuem philosophischen Projekt: “Geschichte der Gegenwart”, Texte zur Gestalttherapie
25. – 31, August: Wanderschule, im Harz, mit dreizehn Leuten probieren wir eine Woche lang aus, wie sich Wandern und Lernen verbinden lassen, unsere Themen: Die ästhetischen Briefe von Schille und Persönlichkeitsentwicklung
-zum Bericht
3. – 7. September: Schulfreifestival, bei Alfeld (Leine), ich gebe zwei Workshops zu Funkenflug und Uniexperiment
15. – 21. September: Planungswoche zur Wanderuni, zuerst fünf Tage wandern und visionieren in der sächsischen Schweiz und dann am Wochenende konkretes Planen und Organisieren in Dresden
-zur Homepage und zum Konzept
Texte und Ergebnisse: