Wir sehen Bildung nicht auf Schulzeit oder Studium und auch nicht auf die dafür zuständigen Institutionen begrenzt. Bildung ist ein Prozess, der ein Leben lang nicht zu Ende ist und es ist von immenser Wichtigkeit, wie man sich diesem Prozess stellt, durch den wir uns so tiefgreifend verändern. Es ist für unsere Entwicklung nicht bedeutungslos, was wir denken, womit wir uns beschäftigen und welche Aufgaben und Tätigkeiten wir ergreifen. Eine Bildungseinrichtung steht also vor der großen Herausforderung, für die volle Entfaltung des Einzelnen einen möglichst fruchtbaren Rahmen darzustellen. Das UniExperiment gäbe es nicht, wenn wir in unserem Bildungssystem einen solchen gefunden hätten.

Die Hintergründe der einzelnen Studenten sind sehr verschieden. Der eine hat bereits ein abgeschlossenes Studium in der Tasche, ist damit aber noch nicht zufrieden, ein anderer hat sein Universitätsstudium abgebrochen, um im UniExperiment weiter zu studieren, ein dritter wollte sich nach Ausbildung und ein paar Jahren Arbeit neu orientieren und ein vierter stand nach dem Abitur vor der, ihn abschreckenden, Wahl, zwischen Studium und Ausbildung. Wir wollen als Individuen den Fragen nachgehen, die uns wirklich interessieren und nicht durch Informationskonsum in eine Norm gepresst werden. Wir wollen Wesentliches lernen, mit dem wir im Leben wirklich etwas bewegen und unsere Welt mitgestalten können und damit schon jetzt anfangen. Bei einigen ist das zuerst einmal ein Streben nach Erkenntnis um der Erkenntnis willen, andere richten ihr Lernen mehr auf ein konkretes Berufsbild aus und wieder andere versuchen, im Hier und jetzt Sinnvolles zu tun, um so durchs “Tätig-im-Leben-stehen” zu lernen. Zusammen ergeben wir Studenten eine bunt durchmischte Gemeinschaft junger, nach Lebendigkeit, Entwicklung und Sinnhaftigkeit strebender Menschen. Uns verbindet der Traum von einer menschlicheren Gesellschaft mit mehr Miteinander, mehr Begegnung und weniger Oberflächlichkeit. Um diesem Ideal näher zu kommen, wollen wir vor allem uns selber verändern und entwickeln, um dann auch in der Welt wirken zu können.