Rückblick und Zusammenfassung des 3. Semesters
Mein drittes Semester, ein Wintersemester widmete ich ganz den Büchern. Während die Kräuter draußen unter der Erde schliefen und nicht viel für praktisches forschen übrig ließen, zog auch ich mich ein wenig aus der Natur zurück, zog vom Bauwagen in eine WG in der Stadt (Freiburg) und bearbeitete Bücher.
Ich setzte mir zwei Schwerpunkte:
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Zum Einen die traditionelle Volksheilkunde mit ihren einfachen Kräuterrezepten nach
Überlieferungen seit Jahrtausenden und neu gegriffen oder modernisiert oder aktualisiert durch viele bekannte Persönlichkeiten. Zum Beispiel Hildegard von Bingen, Paracelsus, Pfarrer Künzle und Kneipp, die Nonne Maria Treben und heute nochmal ganz neu mit Wissenschaftlichkeit bearbeite von z.B. W.D. Storl und Ursel Bühring, der Neubegründerin der Heilpflanzenschule Freiburg. Genau deren Literatur brachte ich mir hierfür auch zu Gemüte.
Da ich ein sinnvolles Lernen nicht nur durch Bücher erlange, organisierte ich mir einige Kurse oder Semianre zum Thema heilpflanzenkunde/traditionelle Volksheilkunde.
Erstens besuchte ich jeden Montag einen Phytotherapie-Kurs an der Heilpraktikerschule Freiburg, und das alte Kräuterwissen wissenschaftlichen Standards unterzogen (zum Beispiel die genaue Erarbeitung der pflanzlichen Inhaltsstoffe) anhand der Krankheitsbildern (Atemwegserkrankungen, Darmerkrankungen usw.) vorgestellt wird.
Des Weiteren wollte ich die Heilpflanzenbetrachtung auch künstlerisch betätigen und war hierzu jeden Freitag in einem Atelier in Freiburg und bildete bestimmte Pflanzen in Ton nach.
Um auch genügend botanische Grundlagen für das Sammeln und Erkennen von Pflanzen zu haben, besuchte ich zusätzlich jeden Donnerstag die Vorlesung für Pharmazeuten „ Systematik der Arzeneipflanzen“ an der Universität Freiburg.
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Zum anderen arbeitete ich mich anfänglich in die anthroposophische Medizin ein. Hier bekam ich am Anfang des Semesters einige Bücher zum Thema: „Innere Medizin“ von dem anthroposophischen praktizierenden Arzt Matthias Girke, Aufsätze von Rudolf Steiner und Ita Wegmann, zwei Bücher über Heilpflanzen von den anthroposophischen Ärzten Jürg Reinhardt und Markus Sommer und die Werke des Anthroposophen Wilhelm Pelikan über die Heilpflanzenkunde.
Zuerst erarbeitete ich mir das Menschenbild der Anthroposophie, welches als Grundlage der Medizin notwendig ist. Anschließend entschied ich mich, mich der Arnika im Besonderen zu widmen und ihre umfassende Heilwirkung aus anthroposophischer Sicht zu ergründen. Hier zog ich die Parallele zur traditionellen Heilpflanzenkunde, da ich die Arnika auch aus dieser Sicht erarbeitete und sie in Ton nachplatizierte.
Dann fand ich einen Mediziner – Studentenkreis der Universität Freiburg, der sich regelmäßig traf um neben der konventionellen Medizin Einblicke in die anthroposophische Medizin zu erhalten. Hier behandelten wir die Leber und die Niere ausführlich.
die Schriften von Steiner erarbeitete ich mir bisher weitgehend alleine und grundlegende medizinische und anatomische Kenntnisse auch, oder durch Besucher-Teilnahme an den Heilpraktikerkursen in konventioneller Medizin.
Dann hat sich noch eine ganz tolle und glückliche Zusammenarbeit mit einer pensionierten anthroposophischen Ärztin ergeben, zu der ich fast wöchentlich ging und mit ihr die einzelnen Heilpflanzen auf Bildern betrachtete und dazu von ihren Erfahrungen, ihrer Expertise und Verwendungsratschlägen einiges mitnehmen konnte. Es war kein strukturierter Unterricht und daher schwierig, schriftlich festzuhalten, dies versuche aber im vierten Semester.
Abschließend gestaltete ich einen Abend im UniExperiment zur Arnika und einer Einführung in die anthroposophische Medizin und stellte dem medizinischen Studentenkreis in Freiburg die Niere mit ihrer Verbindung zum Kupfer vor.
Am Anfang des Semesters las ich noch teilweise mit einem Mitstudent „Wahrheit und Wissenschaft“ von Rudolf Steiner, doch beendeten wir dies nicht vollständig. Interessante Einblicke und ein Nachdenken verschaffte dies mir nichts desto Trotz.
Generell begleitend im Semester konnte ich noch Kräuterherstellungen vom Sommer zu Salben, Ölen, Tinkturen Schnäpsen und Ähnlichen verarbeiten und verkaufen, aber bis November auch noch an Exkursionen teilnehmen (Dies meist mit den Naturführerinnen Nicole Kaiser und Astrid Fiebich).
Einen genauen Überblick meiner Themen und meiner täglichen Studien findet sich in meinem „Zeitplan“ und meiner „Wochenstruktur“.
Zusammenfassend und im Abgleich mit meinem Vornahmen für dieses dritte Semesters bin ich zufrieden mit dem Erreichten. All meine Studien entwickelten sich umfangreicher als geplant (z.B. dass ich die Arbeit mit der Ärztin und dem medizinischen Studentenkreis ergab) und das bereicherte mich sehr. Man kann sagen, dass ich von einem Heilkräuterstudium in ein Medizinstudium gekommen bin, wobei ich natürlich für ein Medizinstudium bei weitem zu wenig in einige Bereiche vorgedrungen bin. Doch spannend daran finde ich den Vorgang der Entwicklung, dass sich mir tatsächlich aus dem Inhalt heraus die notwendigen zu bearbeitenden Themengebiete erschlossen ,ersichtlich wurden und ich diese auch ergriff. Ich habe schon richtig Lust auf das vierte Semester.